Mythen und Legenden: Fantastische Kreaturen im Baskenland
Feen, Kobolde, Hexen, Riesen, Drachen… so viele fantastische und legendäre Kreaturen, denen du in den Bergen, Höhlen und Flüssen des Baskenlandes begegnen kannst!
Der Basajaun, der baskische Yeti
Der Basajaun (baskisch für “Herr des Waldes”) ist ein legendäres Wesen aus der baskischen Mythologie. Der Legende nach soll er im Wald von Iraty und in den Bergen des Baskenlandes leben. Er nimmt die Gestalt eines humanoiden, hochgewachsenen und behaarten Wesens an, das dem amerikanischen Bigfoot ähnelt.
Die Schäfer fürchten ihn, auch wenn er die Herden auf den Sommerweiden vor Wolfsangriffen schützt. Auf seinen nächtlichen Streifzügen besucht der unsichtbare Wächter des Waldes manchmal die Hütten der Schäfer, um ihnen das Essen zu stehlen. Basajauns Frau heißt Basandere (die Herrin des Waldes). Sie lebt auch in den Bergen des Baskenlandes, in der Nähe von Höhlen, Grotten und Brunnen.
Die Laminak, halb Fee, halb Kobold
Die aus der baskischen Mythologie und dem Volksglauben stammenden Laminak sind fantastische Wesen, die ein gutes Verhältnis zu den Menschen pflegen. In den Provinzen Soule und Baja Navarra nehmen sie die Gestalt von neckischen Kobolden an, in den westlicheren Gegenden die von hübschen jungen Frauen mit langen Haaren und Tierfüßen.
Als überwiegend nachtaktive Kreaturen leben Laminak unter der Erde, in Höhlen und in der Nähe von Wasserquellen und Bächen. In Saint-Pée-sur-Nivelle sollen sie unter der alten Brücke von Utsalea versteckt sein. Es heißt auch, dass die Laminak große Mengen Gold im Gaztelu-Hügel versteckt haben sollen, genauer gesagt in den prähistorischen Höhlen von Isturitz und Oxocelhaya.
Die Göttin Mari
Mari ist eine zentrale Figur der baskischen Mythologie und gilt als die Muttergöttin aller Gottheiten, die die Welt bevölkern. Der Legende nach soll sie unter der Erde in einer Höhle im Hochgebirge leben. Mit ihm verbunden sind Hexen, die “sorginak” genannt werden und Rituale zu seinen Ehren durchführen, sowie Sugaar, “der männliche Drache”, der Gott der Stürme und Blitze.
Herensuge, die siebenköpfige Schlange
Herensugue gehört ebenfalls zu den bekanntesten mythologischen Kreaturen der baskischen Kultur. Es handelt sich um eine riesige Schlange mit sieben Köpfen, die die Basajaunak beschützt. Mit ihrem starken Atem saugt sie die Herden ein, die in ihre Reichweite kommen, und manchmal auch deren Hirten. Man sagt, dass es sich unter dem Rhune-Massiv, dem heiligen Berg der Basken, verstecken soll. Nichts ist weniger sicher, denn die Legende besagt, dass das schuppenbedeckte Monster im 15. Jahrhundert von dem Ritter Gaston de Belzunce erschlagen wurde.
Riesen, Boogeyman, Zyklopen und andere fantastische Kreaturen aus dem Baskenland
Noch geheimnisvollere und faszinierendere Kreaturen spuken in den Bergen, Wäldern und Flüssen des inneren Baskenlandes. Weitere Beispiele sind Sugulna, eine Hydra mit drei Köpfen; Tartaro, ein grausamer, menschenfressender Zyklop; der Schwarze Mann Gaueko die unvorsichtige Reisende bestraft, die sich nachts in die Berge wagen; die Heiden (“Jentilak” auf Baskisch), ein Volk von Riesen, das angeblich die Dolmen und Cromlechs im Baskenland errichtet hat; oder auch die Olentzero, das baskische Pendant zum Weihnachtsmann.
Entdecken Sie die baskische Kultur
Um mehr darüber zu erfahren, widmet das Baskenmuseum in Bayonne einen erzählten Rundgang, auf dem Sie einige Figuren der baskischen Mythologie anhand verschiedener Objekte kennenlernen können: Dolmen der Gentils, Kämme der Lamina, Kaiku (Milchkanne) des Basajaun…