Alles (oder fast alles) über Pelota Basque wissen
Das baskische Pelota-Spiel ist im Baskenland eine echte Institution. Dieser uralte Sport, der vom Jeu de Paume übernommen wurde, wird auf den Giebelfeldern, Trinquets und freien Plätzen in jedem Dorf gespielt. Hier finden Sie alles, was Sie wissen müssen, um bei Ihrem nächsten Urlaub auf dem Campingplatz Biper Gorri wie ein echter Baske Pelota zu spielen!
Die Regeln des baskischen Pelota-Spiels
Baskisches Pelota (Euskal pilota, auf Baskisch) wird entweder von Angesicht zu Angesicht oder in Mannschaften gespielt. Das Spielfeld (der freie Platz) besteht aus einer Schlagwand (dem Fronton) und einer Spielfläche, der sogenannten Cancha, auf der das Pelota (der Ball) abprallt.
Nach dem Zielanwurf müssen die Pilotaris (Spieler) das Pelota unbedingt volley oder beim ersten Aufprall zurückschlagen, wobei die Bälle mit einer Geschwindigkeit von über 300 km/h abgeschossen werden. Das Pelota ist spielbar, solange es die Wand trifft und vom Spielfeld abprallt.
Im Ziel muss das Pelota, das von einem Spieler gegen die Wand geschlagen wird, nach einer Begrenzung in einer anderen Entfernung aufprallen. Es gibt zahlreiche Varianten mit ebenso vielen Sonderregeln.
Ein Spiel mit so vielen Spezialitäten wie Provinzen im Baskenland
Die Fédération française de pelote basque (FFPB) wurde 1921 gegründet und erkennt fast 22 verschiedene Pelota-Spezialitäten an. Zu den beliebtesten gehören :
- Die bloße Hand: Sie gilt als die Königsdisziplin des Pelota Basque und ist die edelste und natürlichste, da keine Instrumente verwendet werden. Genau wie die Pioniere schlagen die Spieler auch heute noch den Ball mit den Handflächen. Sie wird mit zwei gegen zwei Personen gespielt.
- Paleta: Das von allen (Kindern, erwachsenen Männern und Frauen) am häufigsten gespielte Pelota-Spiel wird ebenfalls auf einem freien Platz 2 gegen 2 gespielt, allerdings mithilfe eines hölzernen Instruments, der Palita, einem “Schläger”, mit dem der Ball geschlagen wird.
- Große Pala: Wird unter denselben Bedingungen wie die Palita gespielt, aber mit einem stärkeren Instrument und einem schwereren Ball.
- Joko Garbi (oder kleiner Chistera): Wird mit einem Weidenhandschuh (dem Chistera) auf freiem Platz mit 3 Spielern pro Mannschaft gespielt.
- – Grand Chistéra: Wird mit einem stärkeren, kürzeren und flacheren Handschuh gespielt als der Joko Garbi. Eine Spezialität, die auf einem freien Platz mit 3 gegen 3 auf einem 80 m langen Giebel ausgetragen wird.
- Cesta Punta: Die spektakulärste Disziplin, wird 2 gegen 2 mit einem Handschuh gespielt, der dem Grand Chistéra ähnelt, aber mit einem schärferen Ball, der in Jai-Alai geübt wird, auf einem 56 m langen Giebel mit einer Wand vorne, einer Wand links und einer “Rebote”-Wand hinten.
Die Kleidung des Pelota-Spielers
Bei Turnieren zieht der Pelotari eine besonders gepflegte Kleidung an: weiße Hosen und ein Poloshirt mit Kragen in den Vereinsfarben. Das Tragen einer Schutzbrille und eines Helms bei Spezialitäten, die in geschlossenen Räumen (mit Lederpelotten) gespielt werden, ist Pflicht, mit Ausnahme des Spielens mit der bloßen Hand.
Pelota (Ball)
Pelota ist der Ball, der von den Pelotaris benutzt wird. Es gibt verschiedene Größen, Gewichte und Zusammensetzungen von Pelota, je nachdem, welche Art von Spiel gespielt wird. Sein Gewicht schwankt zwischen 52 und 230 Gramm. Der Knäuel besteht aus einem Buchsbaumkern mit einem Durchmesser von 20 bis 36 mm, der mit mehreren Schichten ausgekleidet ist: Latex, Schurwollgarn, Baumwollgarn. Das Ganze ist mit einer handgenähten Ziegenhaut überzogen.
Lederhandschuh und Chistera
Baskisches Pelota wird mit bloßen Händen oder mit verschiedenen Instrumenten gespielt: dem Lederhandschuh und der Chistera. Der Handschuh aus Rinds- oder Schafsleder unterscheidet sich in Form und Größe je nach Fachrichtung, Körperbau des Spielers oder Position im Spiel (vorne oder hinten). Der Chistera (französisch für “Wurf”) ist ein Weidenhandschuh in verschiedenen Größen und Tiefen, ähnlich dem Korb, der früher zur Traubenernte verwendet wurde. Dieser Handschuh mit einer Armatur aus Haselnussholz wird in Anglet noch handwerklich hergestellt.
Wo kann man in den Ferien baskisches Pelota spielen?
Im Sommer bieten fast alle Städte und Dörfer im Baskenland Einführungsveranstaltungen für Pelota Basca, Cesta Punta, Blankohand und Pala an. Zögern Sie auf keinen Fall, sich bei den Vereinen in Espelette, Cambo-les-bains, Urrugne, Saint-Jean-de-Luz, Saint-Jean-Pied-de-Port, Bidart oder auch Biarritz zu informieren. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Fédération française de pelote basque: ffpb.net
Fotokredit: VincentBauza-MonNuage